Buchformat

In der Zeit vor den „Preußischen Instruktionen“ (ab 1899) [Wikipedia, extL], in jedem Fall jedoch für Publikationen, die vor dem Jahr 1800 erschienen sind, ist noch das bibliographische Buchformat anzugeben, das die Zahl der Blätter je Druckbogen angibt (die Zahl der Blätter also, die sich durch Falz und späteren Beschnitt der Druckbögen ergeben; erhebliche Teile der Druckauflagen wurden früher bogenweise an Buchbinder verkauft, die erst die Endherstellung und den Einband des fertigen Buches vornahmen, insbesondere bei auf Massenabsatz ausgerichteten Medien wie populären Kalendern war dies üblich). [RSB 94f.]

Wichtige Buchformate/Formatklassen:

Folio (2°) (2 Blätter/4 Seiten je Bogen)
Quart (4°) (4 Blätter/8 Seiten je Bogen)
Oktav (8°) (8 Blätter/16 Seiten je Bogen, usf.)
Duodez (12°)
Sedez (16°)
Oktodez (18°) (selten)
Vigesimoquart (24°)
Trigintaduodez (32°)
Quadragesimooctav (48°)
Sexagesimoquart (64°)

Zudem entstehen Zwischenformate (z.B. Lang-Duodez), später werden die Formate auch weiter konkretisiert: gr. 8°, kl. 8° usf.

Das bibliografische Buchformat erfasst die tatsächliche Rückenhöhe zwar nur ungefähr, ist vor 1800 jedoch die Regelangabe. Wichtig ist es nicht zuletzt deshalb, weil spezische Medienformen, Gattungen und inhaltliche Profile üblicherweise mit bestimmten Formaten verknüpft waren, mit deren Nennung entsprechend auch eine klare Erwartungshaltung seitens des Käufers einherging. Das Format lässt sich übrigens ohne Weiteres über den Nachvollzug der Bogensignatur ermitteln. Simples Ausmessen ist nicht sinnvoll: je nach Beschnitt und Größe des Druckbogens können die Rückenhöhen selbst unterschiedlicher Formate identisch sein (entsprechend vor allem bei Kleinformaten der Fall). Bei Publikationen von geringem Umfang und in kleinerem Format, deren Korpus/Buchblock einen Bogen nicht überschreitet, lässt sich das Format bisweilen nicht mit letzter Sicherheit angeben (Beispiel: bei einem Band mit nur 22 Seiten, dessen Blätter ausschließlich die Signaturen eines bzw. des ersten Bogens aufweisen – also A1, A2, A3 ff. -, kann es sich nicht mehr um einen Oktavband (8°), allerdings ebenso gut um einen Duodezband (12°) oder einen größeren Sedezband handeln, usf.).